
Die Vision
Die Vision

Ein neues urbanes
Zentrum entsteht
Ausserholligen ist heute für viele Menschen ein Zwischenraum auf dem Weg in die Innenstadt. Der Autobahnviadukt und die Bahngleise zerteilen das Gebiet in einzelne isolierte Areale, die bis anhin mehrheitlich gewerblich genutzt wurden oder sogar brachliegen.
Doch Ausserholligen bietet grosses Potenzial. Der Kanton Bern hat das Gebiet als Premium-Entwicklungsschwerpunkt (ESP) eingestuft – wegen seiner zentralen Lage, der guten Verkehrsanbindung und der vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten.
In den nächsten 20 Jahren soll Ausserholligen zu einem lebendigen Stadtgebiet heranwachsen, das Arbeiten, Wohnen, Bildung, Gewerbe, Geschäfte, Gastronomie, Freizeit und Kultur zusammenbringt. Aus Zwischenraum wird Stadt!
Private und öffentliche Bauherrschaften wollen für die Realisierung dieser Vision rund drei Milliarden Franken in das gesamte Gebiet investieren.
Der ESP Ausserholligen besteht aus verschiedenen Teilgebieten und Arealen, welche funktional und räumlich zusammenhängen. Für alle diese Teile werden spezifische Planungsinstrumente und Projekte erarbeitet, die eine gezielte und koordinierte Entwicklung zu einem grösseren Ganzen ermöglichen.

Die Rolle
der Stadt Bern
Im ESP Ausserholligen spielt die Stadt Bern eine zentrale Rolle. Sie ist für die Gesamtplanung und Koordination aller Projekte in diesem Gebiet verantwortlich. Zentrale Grundlage für die raumplanerische Abstimmung der verschiedenen Vorhaben ist der Richtplan ESP Ausserholligen. Für verschiedene Arealentwicklungen erarbeitet die Stadt Bern zudem weitere Planungsinstrumente. Informationen zum Richtplan und zu den Planungsinstrumenten: www.bern.ch/ausserholligen.
Die Stadt Bern ist ausserdem für den Ausbau der öffentlichen Infrastruktur verantwortlich, die unabdingbar ist, damit das neue Stadtgebiet überhaupt funktionstüchtig und nutzbar wird. Dazu gehören neue Wegverbindungen für den Fuss- und Veloverkehr, welche die verschiedenen Teilgebiete im ESP Ausserholligen miteinander verbinden und einen optimalen Zugang zum ÖV ermöglichen. Auch für die ökologische Aufwertung und die Aufenthaltsqualität des Gebiets ist hauptsächlich die Stadt verantwortlich. Dazu gehört die Schaffung attraktiver Grün- und Freiräume zum Verweilen, Gärtnern und Spielen. Um die Infrastruktur unter dem Boden an die neuen Gebietsanforderungen anzupassen, werden verschiedene Abwasseranlagen verlegt, neu erstellt oder saniert.
Ökologische Aufwertung
Nach Abschluss des Gesamtvorhabens wird Ausserholligen wesentlich grüner sein als heute: Es wird fast doppelt so viele Bäume, mehr Grünflächen und auch markant mehr offene Fliessgewässer geben als heute. Allerdings haben die vorgesehenen Bauarbeiten auch zur Folge, dass Eingriffe in den Bestand vorgenommen werden müssen. Es müssen 170 Bäume gefällt werden – insbesondere aufgrund der notwendigen Absenkung des Terrains unter dem Viadukt, des Neubaus der Haltestelle Europaplatz Nord und der Realisierung der Personenunterführung.
Die Arbeitsplanung wurde so optimiert, dass der Eingriff in den Baumbestand möglichst gering ausfällt. Das Holz der gefällten Bäume wird im Hochwasserschutz und bei Spielplätzen in der Stadt Bern sinnvoll weiterverwendet. Die 170 Bäume werden durch klimaresiliente Baumarten ersetzt, ergänzt durch 620 zusätzliche Neupflanzungen im gesamten Perimeter. Insgesamt sieht die Bilanz nach aktuellem Planungsstand folgendermassen aus:
Bäume (Stk.) | Grünflächen (m2) | Offene Fliessgewässer (m) | |
Heute | 540 | 72'700 | 55 |
Zukünftig | 990 (davon 170 Fällungen und 620 Neupflanzungen) | 89'700 | 515 |
Veränderung | +84% | +23% | +840% |







Der Richtplan
Mit dem Richtplan ESP Ausserholligen hat die Stadt Bern neben einer Vision und übergeordneten Leitsätzen raumplanerische Ziele, Grundsätze und Massnahmen für die weitere Entwicklung des ESP festgelegt. Sie reichen von der Förderung des ESP als Wirtschaftsstandort und der stadtverträglichen Mobilität über die Erhöhung der Nutzungsdichte bis hin zur qualitativen Verbesserung von Städtebau, Freiräumen, Ökologie, Umwelt und Klima.
Der ursprünglich aus dem Jahr 1994 stammende Richtplan ist in den vergangenen Jahren unter Einbezug aller relevanten Akteur*innen revidiert worden. Der neue Richtplan ist seit 2024 teilrechtskräftig und damit für die Behörden verbindlich. Sein Planungshorizont reicht bis ungefähr 2035.
Die Projekte
Vielfältiger und erschwinglicher Wohnraum, grosszügige Grün- und Freizeitanlagen, Arbeitsplätze, Gastronomie und Kultur sowie optimale Verkehrsverbindungen – Ausserholligen entwickelt sich zum Magnet für urbanes Leben.










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2015 nimmt die Stadt Bern die Revision des Richtplans für den ESP Ausserholligen in Angriff. Zahlreiche Vertretungen aus den Quartieren, der Politik und Wirtschaft sowie der Grundeigentümerschaften begleiten den Prozess. Parallel dazu beginnt die Arbeit an verschiedenen Einzelprojekten im Gebiet. Mit dem neuen Richtplan sollen u.a. die folgenden Ziele erreicht werden:
Verdichtung durch eine Erhöhung des Nutzungsmasses
Verbesserung der räumlichen, verkehrlichen und ökologischen Qualität
Im Sommer 2019 beschliesst der Gemeinderat die Schaffung der Gesamtkoordination Ausserholligen. Damit sollen die zahlreichen laufenden und zukünftigen (Infrastruktur-)Projekte und Massnahmen aus dem Richtplan ESP Ausserholligen unter der Leitung der Stadt Bern optimal aufeinander abgestimmt werden.
Im Frühjahr 2020 nimmt die Stimmbevölkerung der Stadt Bern die Überbauungsordnung Untermattweg 8 mit gut 87% der Stimmen an. Damit wird die Umzonung für den Firmenhauptsitz von Galenica im ESP Ausserholligen sichergestellt und eine Aufwertung des öffentlichen Raums ermöglicht.
Im Herbst 2020 nimmt die Stimmbevölkerung der Stadt Bern einen Baukredit für die Sport- und Freizeitanlage Weyermannshaus (‚Weyerli‘) mit gut 92% der Stimmen an. Damit wird die Sanierung des grossen Freibads im Herzen des ESP Ausserholligen finanziert.
Zwischen November 2020 und Januar 2021 kann die Öffentlichkeit an der fortschreitenden Revision des Richtplans ESP Ausserholligen mitwirken.
Nach einer anderthalbjährigen Sanierung wird das grosse Freiwasserbecken in der Sport- und Freizeitanlage Weyermannshaus (‚Weyerli‘) zum Start der Badesaison 2022 wiedereröffnet.
Im Frühling 2024 wird der revidierte Richtplan für den ESP Ausserholligen vom Kanton Bern als teilrechtskräftig erklärt. Er ist für die Behörden verbindlich und ersetzt damit den bisherigen Richtplan von 1994.
Im Sommer 2024 nimmt die Stimmbevölkerung der Stadt Bern den Baukredit für die Volksschule Stöckacker mit gut 89% der Stimmen an. Damit wird die Sanierung und Erweiterung dieser für die Entwicklung des ESP Ausserholligen entscheidenden Schulanlage sichergestellt.
Im Sommer 2024 nimmt die Stimmbevölkerung der Stadt Bern den Rahmenkredit für die öffentliche Infrastruktur im ESP Ausserholligen mit gut 80% der Stimmen an. Damit wird die Finanzierung verschiedener städtischer Projekte und Beiträge an Drittprojekte im Gebiet sichergestellt. Dazu gehören u.a. die folgenden Vorhaben:
Neubau S-Bahn-Haltestelle Europaplatz Nord
Neubau Personenunterführung Europaplatz Nord
Freiraumgestaltung unter dem Autobahnviadukt
Aussenraumgestaltung beim Campus Bern der BFH
Sanierung und Weiterentwicklung Familiengartenanlage Ladenwandgut
Seit Herbst 2024 sind die Anpassungen am Zonenplan Weyermannshaus-Ost und der Überbauungsordnung Weyermannshaus-Ost III in Kraft. Damit sind u.a. die planungsrechtlichen Grundlagen für den Bau des neuen Campus Bern der Berner Fachhochschule geschaffen. Im Dezember 2024 ist der Baustart erfolgt.
Im Frühjahr 2025 stimmt die Stimmbevölkerung der Stadt über einen Baukredit für die Sport- und Freizeitanlage Weyermannshaus («Weyerli») ab. Damit sollen im wichtigsten Freiraum des ESP Ausserholligen u.a. ein neues Hallenbad und eine neue Eishalle finanziert werden.
Die Stimmbevölkerung der Stadt befindet voraussichtlich Ende 2025 über die Überbauungsordnung (ÜO) für das Areal Weyermannshaus West und Anfang 2026 über die ÜO für das ewb/BLS-Areal. Damit wird die Umzonung für zwei Schlüsselareale im ESP Ausserholligen sichergestellt und eine Aufwertung des öffentlichen Raums ermöglicht.
Voraussichtlich im Jahr 2027 werden ein erster Teil der neuen S-Bahn-Haltestelle Europaplatz Nord sowie die neue Personenunterführung nach Weyermannshaus-Ost ihren Betrieb aufnehmen können. Damit wird die Erschliessung des ESP Ausserholligen weiter verbessert und insbesondere die Anbindung des neuen Campus West der Berner Fachhochschule sichergestellt.
Voraussichtlich im Jahr 2029 wird der neue Campus Bern der Berner Fachhochschule seinen Betrieb aufnehmen können. Damit werden zukünftig mehrere Tausend Studierende und Mitarbeitende täglich in den ESP Ausserholligen strömen und das Gebiet beleben.